Journal 13: Arbeitsumgebungen
Ich habe mir vorgenommen, meinen Einzug in das neue, selbstständige, Leben voll und ganz zu bloggen. Vielleicht macht es ja dem Einen oder der Anderen Spaß, mich dabei zu begleiten, wenn auch nur hier, textuell.
Sounds
Bisher habe ich immer im Hintergrund “modern classic” auf Apple Music laufen gehabt. Auf Anraten eines Freundes habe ich dann einmal GetSound ausprobiert. Die App, für Linux und MacOS, erstellt Soundscapes aus Vorgaben wie der gegenwärtigen Stimmung, dem Wetter draußen, der Uhrzeit, und mehr. Ich kann es mir nicht erklären, aber das Ganze macht mich in der Tat produktiver.
Dinge

Ich sage das eigentlich recht oft: BMI ist bullshit. Als erste Erfassung macht es auf jeden Fall Sinn, einmal den eigenen BMI zu errechnen (BMI = Gewicht in Kilos / Größe2 in Metern), aber da BMI sich weder auf Muskeln noch, bei Frauen, Körbchengröße, anpassen lässt, ist es dann schon eher vorbei.
Der Gold-Standard ist Dual-Energy X-ray Absorptiometry (DXA), welche mittels zweiter Röntgenstrahlen die genaue Zusammensetzung des Körpers misst. “Röntgen” hört sich erstmal gefährlich an, und man sollte es auch nicht alle vier Wochen machen, aber die Strahlung, die man bei so einem Scan abbekommt ist auch nicht mehr als ein Transatlantikflug.
Nur weil DXA der Gold-Standard ist, heißt es aber nicht, dass es auch der beste Ansatz für den Hausgebrauch ist. Das ist die sogenannte Bioimpedanz-Analyse (BIA), bei welcher ein harmloser Stromkreis über den Körper geschlossen wird, und aus der Impedanz die Zusammensetzung ermittelt wird. Viele moderne Waagen verfügen über BIA.
Das Problem hier ist, dass Waagen nur den “unteren” Teil des Körpers, also den Stromkreis über die Beine, messen. Das kann zu Unter- und Überschätzungen führen. Einige, teurere, Waagen schließen den Kreis über Arme und Beine, wie z.B. die Waagen von Tanita (kein Endorsement). Bei einem Preis von bis zu 700 Euros, ist das dann aber schon ein teurer Spaß.
Damit kommt der ‘AURA’ Strap ins Spiel. Das Ganze ist als Uhrenarmband konzipiert, was ich eher für ein Gimmick halte, da niemand für eine Messung am Tag so ein Band tragen würde. Also runter mit dem alten Band, drauf mit dem AURA, und die beiden Arme übereinander gelegt. Nach einigen Sekunden hat man dann eine Messung die, sagen zumindest ein paar Studien, ziemlich nahe am DXA liegt. Ich vertraue dem Ganzen natürlich erst einmal nicht und habe nächste Woche ein DXA gebucht welches ich dann mit dem AURA vergleichen werde.
Worte
Gestern habe ich von unserem Versuch geschrieben, ElevenLabs zur Sprachsynthese bei einer Nachbarin einzusetzen, die ihre Stimme an einen Krebs verloren hat. Weil ich schon einmal dabei war, habe ich auch ein bisschen experimentiert. Das hier ist meine Stimme aus ElevenLabs (dieser Paragraf):
Und hier das Ganze auf Niederländisch, ohne manuellen Eingriff. Die Stimme wurde aus einem deutschsprachigen Text aufgenommen.
Und hier auf Griechisch, einer Sprache, die komplett anders ist als die germanischen Sprachen, die ich sonst spreche:
Und zum Abschluss Chinesisch:
“Creepy”, sagt die Bekannte, der ich das vorspiele. “Cool”, sagt eine andere. Ich finde es spannend und großartig. Man stelle sich vor, eine Vorlesung von Stephen Hawking in seiner Stimme, synthetisiert aus wenigen Minuten einer seiner Vorträge. Meine Nachbarin, die ihrem Sohn in den USA nicht nur zum Geburtstag per Telefon gratulieren kann, sie kann das auch auf Spanisch für seine Frau tun.
Jedes Tool kann missbraucht werden. Die Beispiele des Feuers oder des Atropin sind oft genug genug genannt worden, ich halte mich da raus. Aber Zugang zu dieser Technologie, hoffentlich bald erschwinglich auch für längere Nutzung, und idealerweise in DE von der Kasse übernommen, wäre eine unheimliche Bereicherung für Menschen, denen stimmliche Kommunikation fehlt, diese aber mal hatten und davon Aufnahmen.