Ich geb’s ja zu: Ich kannte Travemünde bisher nur aus dem Otto-Sketch mit dem Casino. Unser Eintreffen drückte das Durchschnittsalter der anwesenden Touristen auch um geschätzte 50 Prozent, dafür war die Bedienung auch (ihre Worte) mal ganz froh, dass es nicht noch eine „Fritz und Liese aus Köln“ waren, die das überteuerte Bier leertranken.
Apropos überteuert: Hier muss sich in DE ganz dringend was ändern. Es kann nicht angehen, dass eine Zugreise in Deutschland plus Hotelzimmer für sechs Tage fast zweimal so teuer ist, wie eine Pauschalreise mit Flug nach Ägypten oder Fuerteventura. Schon aus Umweltschutzgründen muss der Urlaub zu Hause billiger werden. Scheiß auf die Dönerpreisbremse, wenn die, die Ubers Einführung in DE damals mit genau dem „Surge Pricing“ abgelehnt haben, sich heute so aktiv für fixe Bahnpreise und eine Hotelzimmerpreis-Bremse einsetzen würden, wäre schon viel gewonnen.
Ja, Travemünde ist „reiche Rentner“, aber genau da ist das Problem. Wenn Deutschland nur noch aus Kommunen für reiche Geriatriker besteht, dann wird der Flug nach Malle halt doppelt attraktiv. Und wenn Tourismusangebote ganz aktiv auf dem leisen Tourismus beharren, weil jüngere Menschen, Familien, Kinder, und (Odin forbid) paarungsbereite Jugendliche nicht so viel Geld dalassen, dann geht ziemlich viel Geld einfach in den Urlaub nach Sharm El-Sheikh und kommt nicht wieder.