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In den USA (wie immer die Warnung, dass man national eingeschränkte Studien immer erstmal ganz genau lesen muss) wurde eine ziemlich große (n=88.905) Studie zu Licht und Gesundheit durchgeführt. Das Ergebnis: Wenn's nachts zu hell ist, ist das vielleicht sehr ungesund.

Nächtliche Lichtverschmutzung könnte ein bislang unterschätzter Umwelt-Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Anpassungen des Beleuchtungsverhaltens — etwa dunklere Schlafzimmer oder weniger Kunstlicht in der Nacht — könnten potenziell präventiv wirken.

Auch wichtig: Sonnenlicht nach dem Aufstehen. Sonne für 30 Minuten innerhalb der ersten Stunde nach dem Aufstehen ist stark mit besserer körperlicher und, vor Allem, mentaler Gesundheit assoziiert. Zur-Arbeit-Laufende und Biker sind hier klar im Vorteil, Homeoffice und Autofahrer:innen stark im Nachteil.

Satellitendaten zeigen, dass die Belastung durch künstliches Licht in der Nacht (Light at Night - LAN) zwischen 1992 und 2017 um fast 50 % zugenommen hat. Das wurde bisher im Zusammenhang mit Brustkrebs, besonders dem Estrogen-positiven Krebs (E+) untersucht, und bei Frauen unter 40 wurde hier ein möglicher Zusammenhang festgestellt. Kardiovaskuläre Erkrankungen wurden jedoch hier zum ersten Mal in einer großen Studie erfasst.

Aber: Die Studie ist beobachtend, daher kann hier kein direkter Beweis für Kausalität angenommen werden. Zudem könnten Residual-Konfundierungen (z. B. Schlafqualität, sozioökonomische Faktoren) eine Rolle spielen.

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