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Wusstest Du, dass die „Blaufilter“-Behauptungen, genau wie "Dark Mode ist besser für die Augen" beide nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf Anekdoten gestützt sind? Und wie immer, wenn das dann mal im Netz ausgesprochen wird, gibt es Menschen, die mit "aber mich hats gehelft" schreien, was wir ja auch von Impfgegnern und Homöopathie-Anhänger:innen kennen.

Cochrane: Blue‐light filtering spectacle lenses for visual performance, sleep, and macular health in adults

American Academy of Ophtalmology opionion.

Um das klar zu machen: wenn das Design von Dark Mode jemandem mehr zusagt, dann ist das eine Sache. Aber wissenschaftlich sind die Behauptungen zur Augenschonung nicht, und in der Tat scheint es umgekehrt richtig zu sein, dass Augen besser mit Light Mode umgehen können.

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Also ich hab mir mal überlegt, dass ich eine Nacht bei uns auf der Notaufnahme für Euch miterzählen will. Aus Patienten- und Datenschutzgründen geht das aber nicht ganz so einfach. Stattdessen nehme ich zwei Schichten (in der selben Jahreszeit, weil es blöd wäre, im Dezember von Badeunfällen zu sprechen), mixe die, ändere Patient:innen-Daten wie Alter, etc. und poste sie, aber dann zur richtigen Zeit (+/- wegen Datenschutz).

Ethikrat sagt das wäre so OK, DS Beauftragte kommt am Montag wieder rein. Und dann bekommt Ihr vielleicht eine ganze Nacht der Fälle. Wer weiß.

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In Association of Skipping Breakfast with Metabolic Syndrome and Its Components: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies beschreiben die Autoren eine anscheinende Assoziation zwischen metabolischem Syndrom und Frühstück, oder besser dem Verzicht auf dasselbe.

Das Metabolische Syndrom ist ein ernstzunehmendes Problem in Deutschland. Für sich alleine ist es der drittgrößte Kostenfaktor in ambulanter und praktischer Medizin, der zweitgrößte in klinischer Medizin. Als Ursache und Komplikation steigt es dann auf die Nummer Eins. Es erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle. Es erhöht also das Risiko bei Eingriffen die nichts mit dem Syndrom zu tun haben (nach einem Unfall, zum Beispiel) und verlängert Rekonvaleszenz drastisch. Die mit dem metabolischen Syndrom einhergehende Adipositas, welche beides Auslöser und Symptom der Erkrankung sein kann, verschlechtert Prognosen bei Krebs, verhindert Immunantworten, und könnte nach einigen Studien, Alzheimer begünstigen.

Aber: Beobachtungsdaten = Korrelation, nicht Kausalität. Das Auslassen des Frühstücks kann ein Indikator für andere Lebensstilfaktoren (Schlaf, Stress, sozioökonomischer Status) sein. Außerdem ist „Frühstück“ nicht streng definiert; kulturelle Unterschiede spielen eine Rolle.

Take Home: Zeit für's Frühstück sollte trotzdem immer sein.

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