Keine KI oder Gemälde. Das hat meine Außenkamera (ok, ist ein iPhone an einer Stromversorgung, weil es genial wasserfest und scriptbar ist, bei großartiger Bildqualität und horrendem Preis) gestern aufgenommen. Wie extrem Metal kann so ein Sonnenuntergang denn sein?
Bild des Tages
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Herbst
Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich mag den Geruch von Laub und Holzöfen. Ich mag es, wenn ein kalter Wind mich beim Wandern abkühlt und die Krähen auf den Feldern mich anschreien. Ich mag den Himmel, wenn er zwischen Rot und Grau schattiert, und die Melancholie der ersten kahlen Bäume.
Ich freue mich das ganze Jahr auf diese Saison. Auf Bratapfeltee und Zimtschnecken, Zwiebelkuchen am Kamin, und wenn man, statt auszugehen, auch mal zu Hause zusammenkommt. Ich liebe Halloween, Thanksgiving, und die Geselligkeit.
Francesine hat 1924 geschrieben, dass der Herbst die Zielgerade des Jahres ist. Freundschaften, die man über die Frühlinge und Sommer aufgebaut hat, zahlen sich jetzt in Geselligkeit aus. Arbeit, die man das Jahr über vollendet hat, trägt jetzt Früchte, ob auf dem Feld, im Haus, oder sozial. Dabei hat er sicher von Rilke geklaut, der 1902 mein Lieblingsgedicht, Herbsttag, geschrieben hat.
Bild von meiner Wanderung heute Morgen, 14 Kilometer, zum Bäcker und zurück.
Abendstimmung
Heute Abend packe ich, denn morgen geht es schon vor 8 in Richtung Hamburg und von da nach Würzburg.
Ganz ehrlich, ich habe den Norden genossen. Auch das Wetter, die Gemütlichkeit und Gastlichkeit, wenn draußen der Sturm an den Fenstern rüttelt und der Regen gegen das Dach schlägt. Der deutsche Süden ist da, wie es so schön heißt, „staader“, leiser. Die Berge stehen da, es regnet, der Schnee fällt, die Gewalten sind eher zurückhaltend. Nicht so die See, sie ist wütend, und man merkt es. Irgendwie finde ich das schön.
Am Strand zu stehen, die Sterne zu zählen, und in der kalten Ostsee die ersten Lichter, die näher und näher kommen, und dann als großer Dampfer in die Trave einzubiegen … da schwingen schon etwas Fernweh, etwas Wehmut, und etwas Neid mit.
Morgen geht’s nach Würzburg (nicht meine Lieblingsstadt). Und dann am Mittwoch wieder nach München, wo gestern (zum Glück) das Oktoberfest geendet ist und hoffentlich wieder etwas Ruhe einkehrt. Die nächsten 30 Tage sind strikt durchgetaktet: aufstehen, zum Café joggen, Kaffee trinken und am Laptop arbeiten, heimlaufen, World of Warcraft bis zum Abendessen, dann Abendspaziergang, um auf 20k Schritte zu kommen, heim, WoW, Bett. Ja, Legion Remix ist hier, und Mikka kann’s nicht erwarten.
Hamburg
Wir sind in Hamburg angekommen, und haben uns erst mal mit Franzbrötchen und Kaffee gestärkt. Die Fahrt gestern war, trotz ICE, der absolute Horror: 103 Minuten Verspätung, kein Bordbistro, halber Zug fehlt, fast Schlägereien um Reservierungen im anderen Teil, und so weiter (wie soll’s auch anders sein), aber immerhin sind die Berliner noch später angekommen, also hat es keiner gemerkt, dass wir zu spät waren.
Dafür gab's heute den Tag über tolle Ausblicke auf die Speicherstadt.