Wusstest Du, dass die „Blaufilter“-Behauptungen, genau wie "Dark Mode ist besser für die Augen" beide nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf Anekdoten gestützt sind? Und wie immer, wenn das dann mal im Netz ausgesprochen wird, gibt es Menschen, die mit "aber mich hats gehelft" schreien, was wir ja auch von Impfgegnern und Homöopathie-Anhänger:innen kennen.
Cochrane: Blue‐light filtering spectacle lenses for visual performance, sleep, and macular health in adults
American Academy of Ophtalmology opionion.
Um das klar zu machen: wenn das Design von Dark Mode jemandem mehr zusagt, dann ist das eine Sache. Aber wissenschaftlich sind die Behauptungen zur Augenschonung nicht, und in der Tat scheint es umgekehrt richtig zu sein, dass Augen besser mit Light Mode umgehen können.
@mikka
Ich benutze Dark Mode hauptsächlich deshalb, da ich sehr viel mit Bilddaten arbeite in denen die typische darstellung "weiß auf schwarz" ist und bei solchen Bildern das Konstrastsehen in einer hellen Umgebung nachteilig beeinträchtigt wird. (das ist der gleiche Grund, weshalb Radiologen wie Vapire leben/arbeiten).
https://doi.org/10.1177/2041669518787212
@datenwolf@chaos.social Ja, für Grauschattierungen ist es nicht unbedingt schlecht. Aber augenfreundlich ist es, entgegen den Behauptungen, halt einfach nicht.
Meine drei Jahre in denen ich in der Radio gearbeitet habe, kann man ganz einfach in "Scheißjahre in denen meine Augen echt im Arsch waren" (Jahr 1 und 2, im Dunklen) und "Radiologie ist auf den Computer umgezogen" unterteilen. Gerade wenn's um das Befunden von kleinen Tumoren ging hab ich immer erstmal 5 Minuten auf meine (grüne) Wand geschaut, weil das ganze Weiß auf Schwarz mir echt die Augen überanstrengt hat.
Aber das ist auch nur eine Anekdote, und viel weiter draußen. Nahedran für mich sind die Gesundheitsbehauptungen, und die sind halt nicht wahr.
@mikka
ich habe mittlerweile aufgegeben gegen die "Wände der Gewohnheit" anzurennen im Versuch den Nutzern die Bilder in Schwarz-nach-Weiß zu präsentieren. Argument immer "da drauf erkennt man nichts" – und ich denke mir dabei: "ihr müsst ja auch die invertierung auf den linearen Werten machen und nicht auf EOTF (vulgo Gamma)-transformierten Werten".
Hier mal zum vergleich zwei Varianten einer Abbildung die es nicht in eine meiner Veröffentlichungen geschafft haben.
@mikka
Geht mit Grundlagen der Physik los. Wenn Deine Augen hell angeleuchtet werden, geht die Blende (die Pupille) weiter zu. Das ist gut für die Schärfe. Tatsächlich: für die Schärfentiefe, aber gefühlt für die Schärfe.
Mit anderen Worten: im Light Mode sieht man aus physikalischen Gründen besser.
Das mag für corner cases wie Bewertung radiologischer Aufnahmen aus Gründen anders sein. Also z.B. weil man sonst auf eine weiße Wand guckt und dunkle Details leicht überstrahlt werden.