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Ok, letztes medizinisches Thema für heute, aber so absolut großartig, bahnbrechend, weltbewegend … Wissenschaftler:innen an der University of Warwick (GB) haben anscheinend einen Pathway gefunden, der Antibiotikaresistenz umgehen kann, und das bei den meisten der "großen" Resistenzen.

In dem gestern publizierten Paper wird auf eine Entdeckung im Jahr 2023 aufgebaut. Beide Forschungsprojekte, dieses und das von 2023, wurden von einem EU Grant, dem "Project ACTINOGEN" unterstützt.

Antibiotikaresistenz (oder, besser, "Antimicrobial Resistance", AMR) ist absolut die größte Gefahr für den Menschen im 21. Jahrhundert. Wenn wir die nicht in den Griff bekommen, dann können wir auch wieder Plastik herstellen und Batterien in die Meere schmeißen, an die wir mit unseren F-350-Gas-Guzzlern gefahren sind, weil die Menschheit die Auswirkungen der Klimakatastrophe und der Umweltzerstörung nicht mehr erleben wird.

Und während in den USA die Regierung Gelder mehr und mehr aus der Wissenschaft abzieht, hat die EU mit einem Grant uns vielleicht eine Chance gegeben, die Auswirkungen unserer katastrophalen Klimapolitik noch mitzuerleben.

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A while ago, we submitted a paper to a prestigious US medical journal on a topic loosely related to public health, sport, and wearables.

If you're not familiar (and bless your soul), academic rigor demands peer review, meaning two or more peers (only known as Reviewer 1, 2, 3... and so on) are recruited to read, critique, and check your work. This is fundamental to science, as is the anonymity part of it, meaning we don't know who reviews us.

Well, for this paper:

  • Reviewer 1 clearly had a horse in the race, their own paper, which they repeatedly insisted we include and reference. To be clear: "peer" is very loosely defined, this person came from a different specialty and their paper did not even come close to adding value to the research paper we'd submitted.

  • Reviewer 2 didn't speak much English, so they used ChatGPT to review us. We know, because they forgot to remove some of ChatGPTs comments. "I will perform a comprehensive review of... Perfect! Here are the issues I found..." and similar.

Papers won't get published until both Reviewers (two in this case) sign off. And the journal didn't care about our complaints. So we fought an AI for weeks, getting confronted with hallucinated studies, misunderstood conclusions, a total clusterfuck of weirdness. A few weeks in, I gave up, wrote an Agent for ChatGPT, and had the two duke it out. After the remote AI signed off, we submitted one last revision with the AIs suggestions removed but the sentence "including all of Reviewer 2's very accurate suggestions" - and the AI was happy.

Reviewer 1 was harder, but was finally withdrawn after we threatened to add the paper and mention that, while it provided no actual, meat to the matter, was added because Reviewer 1 was the author.

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I was stupidly ignorant to the beauty of cold noodle dishes until this summer, when a group of Korean-American pilgrim padres made them for me as lunch (I made them vegetarian Spaghetti Bolognese for dinner, as a kind of cultural exchange). Since then I am addicted and have to have cold noodle soup or similar once a week. Only concession I have to my usual dislike of anything Korean food (and, eww, TV or Music).

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Jonas Salk (1914-1995)

Heute vor 111 Jahren wurde Jonas Salk in NYC geboren. Nach seinem Medizinstudium entschloss er sich, in die Forschung zu gehen, statt als Arzt zu praktizieren, eine Entscheidung, die stark durch seine Kindheit in einer jüdischen Gemeinschaft geflüchteter Russen geprägt war. Aschkenasim waren in den USA sehr viel häufiger von einer Erkrankung namens Morbus Gaucher betroffen (eine Erbkrankheit, die sich in der nach außen geschlossenen Gesellschaft der Juden in Amerika dort eben trotz rezessivem Charakter stark verbreitete). Gleichzeitig waren Aschkenasim sehr viel weniger gegen Tuberkulose anfällig.

Während seiner Studien entwickelte er ganz nebenbei einen der ersten funktionierenden Influenza-Impfstoffe und dokumentierte einen neuen Weg, spezifische Influenza-Viren zu isolieren und den Impfstoff anzupassen. Später widmete er sich dann vollständig der Forschung zur Kinderlähmung, was schon gegen 1950 zu den ersten Erfolgen in der Entwicklung eines Impfstoffes führte.

Am 12. April 1955 sprach er die berühmten Zeilen (auf die Frage, wer das Patent für den Impfstoff hat) "Well, the people, I would say. There is no patent. Could you patent the sun?" Ohne diese Einstellung hätte Albert Sabin (ebenfalls ein russischer Jude, dessen Familie in die USA geflüchtet war) die Schluckimpfung nicht so einfach entwickeln und schon ein Jahr später auf den Markt bringen können. Die "Sabin Sundays", an denen in den USA (und nach diesem Modell auch in Europa) jede Woche Zehntausende die Tropfen auf dem Zuckerstück schluckten, sind ausschlaggebend für die weitestgehende Ausrottung von Polio im Westen.

Und wenn das noch nicht badass genug ist: Er hat Pablo Picasso die Freundin ausgespannt und diese geheiratet. Das war, zumindest soweit bekannt, das einzige Mal, dass eine Frau Picasso verlassen hatte, statt von ihm verlassen zu werden.

Weniger badass ist leider, dass gegenwärtige politische Strömungen in den USA und die Ablehnung von Impfungen durch viele islamistische Prediger (da haben sie was gemein, die Rechten und die Islamisten, wer hätte es gedacht?) Polio heute wieder im Westen sein hässliches Haupt hebt.

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Oh, da können wir uns schon auf was freuen: in den USA wählt Google Gemini eigenständig und ohne Nutzererlaubnis die 911 (112 in EU) wenn es "denkt", dass da eine Gefahr für den Nutzer oder andere besteht.

Ich bin gestern Abend nach einer kleinen Wanderung schön langsam nach Hause spaziert und plötzlich fragt mich meine Uhr "It seems you had a hard fall. Call 911?" -- ganz einfach so, den Berg rauf, nichts gefallen. Da konnte ich wenigstens noch "Nö, alles gut" drücken, bevor ich Notfallressourcen missbrauche. Aber bei Google Gemini? Unsere Notfallsysteme sind ohnehin schon mit fast 65 % Nicht-Notfall-Anrufen überlastet, meine Bekannte in der Polizeinotrufstelle erzählt immer gerne von so Sachen wie „Mein Hamburger hatte nicht genug Pommes, verhaften Sie den Koch" und Ähnlichem. Und so lustig das sein mag, es kann ganz aktiv Leben kosten.

Ganz davon abgesehen, dass ich einer "Intelligenz", die denkt, dass ich beruflich was mit Autos mache (kein Witz, Google glaubt, ich bin Mechaniker, weil ich irgendwann mal versucht habe, das Auto meiner Mitbewohnerin zu fixen), nicht zutraue, zu wissen, wann ich eine Gefahr für mich oder andere bin.

Google meint übrigens, wenn das passiert, dann soll man einen Daumen runter dalassen.

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Also ich hab mir mal überlegt, dass ich eine Nacht bei uns auf der Notaufnahme für Euch miterzählen will. Aus Patienten- und Datenschutzgründen geht das aber nicht ganz so einfach. Stattdessen nehme ich zwei Schichten (in der selben Jahreszeit, weil es blöd wäre, im Dezember von Badeunfällen zu sprechen), mixe die, ändere Patient:innen-Daten wie Alter, etc. und poste sie, aber dann zur richtigen Zeit (+/- wegen Datenschutz).

Ethikrat sagt das wäre so OK, DS Beauftragte kommt am Montag wieder rein. Und dann bekommt Ihr vielleicht eine ganze Nacht der Fälle. Wer weiß.

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Das Bild zeigt eine dramatische Dämmerungsszene mit einem Himmel voller goldgelber und dunkelbrauner Wolken, die eine beeindruckende, beinahe majestätische Stimmung vermitteln. Silhouetten von Gebäuden und Strommasten zeichnen sich im Vordergrund ab, was dem Bild eine urbane Note verleiht. Die Beleuchtung und atmosphärische Stimmung lassen etwas Mystisches und Geheimnisvolles erahnen.
2025:10:23 18:08:09 iPhone 17 Pro 48.1976, 11.8610 ISO 64 48mm f/1.8 1/402s

Keine KI oder Gemälde. Das hat meine Außenkamera (ok, ist ein iPhone an einer Stromversorgung, weil es genial wasserfest und scriptbar ist, bei großartiger Bildqualität und horrendem Preis) gestern aufgenommen. Wie extrem Metal kann so ein Sonnenuntergang denn sein?

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